Gott zu hören ist einer der wichtigsten Faktoren, um eine persönliche Beziehung zu Ihm aufzubauen. Es gibt keine speziellen Anforderungen, die uns dazu befähigen, von Gott zu hören. Laut Jesus müssen wir nur eines seiner Schafe sein. Mit anderen Worten, um Gott zu hören, benötigen wir nur die Wiedergeburt. Ein großer Vorteil unserer Erlösung besteht darin, Gott persönlich zu uns sprechen zu hören. Aber trotz der Einfachheit mit der wir zu Ihm sprechen können, fällt es vielen Christen schwer, seine Stimme zu hören. Das war nicht die Absicht des Herrn. Wie spricht Gott also zu uns in einer Welt voller Lärm und Ablenkung?
Viele Christen sind wegen diesem Thema frustriert, wir haben auch mal zu diesen gehört. Aufgrund unserer religiösen Denkweise und unserem Mangel an Verständnis konnten wir Gottes Stimme in der Vergangenheit kaum hören. Wir vertrauten oft mehr darauf, dass jemand anderes - wie unser Pastor, Vater, Freunde oder geistlicher Mentor - "näher" an Gott ist und seine Stimme für uns hört. Dann jedoch gab uns eine Person, die jetzt als Missionar in Südamerika dient, den Vers aus Johannes 10,27 mit. Obwohl Johann diesen Vers seit seiner Kindheit auswendig kannte, veränderte dieser Abend die Ausrichtung unseres Lebens vollständig. Mehr als drei Monate lang betete und dachte Johann über diesen Vers nach, bis es schließlich Klick machte, als ob ein Schalter umgelegt wurde. Ca. 4 Jahre zurück fingen wir an, Gott ernsthaft zu suchen, nach Ihm zu fragen und uns für Sein Reden zu öffnen.
In Johannes 10,4 steht: "Und wenn er seine Schafe herausführt, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm, denn sie kennen seine Stimme." Später in Vers 27 schreibt Johannes weiter: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir." Jesus, der letzte Adam, ermöglicht es uns wieder, in eine intime und persönliche Beziehung mit Gott einzutreten. Wenn wir aus dem ersten Adam austreten und in Christus geboren werden (Wiedergeburt), sind wir seine Schafe. Dadurch können wir seine Stimme hören, wenn wir Ihn suchen.
In 95% der Fälle spricht Gott zu uns durch sein Wort. Wenn wir Klarheit auf unserem Weg brauchen, verbringen wir viel Zeit in Seinem Wort und beten im Geist. Die Bibel sagt, dass der Eingang Seines Wortes Licht gibt und Sein Wort eine Lampe für unsere Füsse und ein Licht auf unserem Weg ist (Psalm 119:130, 105). Meistens erhalten wir beim Lesen des Wortes eine "Erkenntnis" in unserem Geist, was wir tun sollen. Gott spricht normalerweise nicht auf spektakuläre Weise zu uns, wie durch eine hörbare Stimme, einen Engel, einen Traum, eine Vision oder ein prophetisches Wort von jemandem. Das war in unserem Leben höchstens in 5% der Fälle so. Üblicherweise hören wir seine Stimme durch ein inneres Zeugnis, eine stille Stimme oder ein inneres Verlangen. Oft hat er zu uns durch "Rhema-Verse" aus seinem Wort gesprochen.
Johannes 10,4 besagt: "Seine Schafe kennen seine Stimme". Das bedeutet, dass jedes Kind Gottes - du und ich - Seine Stimme erkennen kann. Die Quintessenz beim Hören auf Gott ist, dass Seine Stimme, egal wie Er zu uns spricht - ob durch einen Traum, eine Vision, eine hörbare Stimme, ein prophetisches Wort, ein "Rhema" aus dem Wort, ein inneres Zeugnis usw. - erkennbar ist!
Zwei Jahre nachdem wir die Offenbarung über Johannes 10, 27 bekamen, gingen wir nach Costa Rica. Wir haben bereits ausführlich über unsere Auszeit dort gesprochen. Und wie ihr alle wisst, liegt der Schlüssel zur Veränderung unseres Lebens nicht im Land, in dem es stattfand, sondern im Wort Gottes. Lange Zeit haben wir nicht verstanden, was genau in Costa Rica passiert ist, das unser Leben so verändert hat. Aber vor etwa drei Wochen, fast zwei Jahre nach dem Erlebnis, wurden uns die Augen geöffnet.
Ein Gastredner in unserer Kirche sprach über die Begegnung von Jesus mit der Samariterin am Brunnen aus Johannes 4. Die Frau kehrte in ihre Stadt zurück und erzählte den Einwohnern von ihrer Erfahrung mit Jesus und was Er zu ihr gesagt hatte, woraufhin viele gläubig wurden (Joh 4:39). Die Menschen glaubten aufgrund der Erzählung und des Zeugnisses der Frau an Jesus, und zogen los, um sich selbst ein Bild zu machen. Anschliessend sagten sie folgendes: Joh 4:42 - "Und zu der Frau sprachen sie: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus ist!"
Oder nehmen wir den Vers aus Hi 42:5, in dem Hiob sagt: "Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen."
Ps 34,9 - Schmeckt und seht, wie freundlich der HERR ist; wohl dem, der auf ihn traut!
Der entscheidende Moment in Costa Rica war, dass wir selbst von Gott gehört haben. Das hat unser Leben verändert! Wir kannten und glaubten Gott aufgrund von Predigten, aber wir hatten nie persönlich von Ihm gehört. Es ist sehr wichtig, dass das Wort gepredigt wird. Denn der Glaube kommt aus der Predigt, und die Predigt aus dem Wort Gottes. Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? (Röm 10,14) Der Epheserbrief beschreibt, dass uns der fünffache Dienst gegeben wurde, damit wir vollständig ausgerüstet werden. Jeder von uns braucht auch heute noch den fünffachen Dienst, um für die Arbeit im Reich Gottes ausgerüstet zu werden und in die Reife hineinzuwachsen. ABER wir brauchen den fünffachen Dienst nicht, um eine Beziehung zu Gott zu haben oder um von Ihm zu hören. Wir müssen über das Gehörte nachdenken und selbst in der Bibel nachforschen, ob es sich so verhält, wie es gepredigt wurde, und es in unserem Herzen bewegen, den Samen aufgehen lassen. In Josua, Kapitel 1 beauftragt und ermutigt Gott Josua als Führer des Volkes. In Vers 8 desselben Kapitels sagt Gott, dass Josua Tag und Nacht im Wort forschen soll, damit er Erfolg haben und weise handeln wird. Das Wort "forschen" im Hebräischen (hâgâh) bedeutet: implizit nachdenken: - sich vorstellen, meditieren, murmeln, brüllen, sprechen, studieren, reden. (Strong #H1897)
Woher wissen wir, dass wir Gottes Stimme gehört haben und nicht die von jemand anderem?
Wenn wir glauben, dass der Herr auf eine Weise zu uns spricht, messen wir diese Eindrücke immer daran, was wir über Ihn kennen. Wie passt das, was ich glaube, von Ihm gehört zu haben, zu dem, was ich über Sein Wort, Seinen Charakter und Sein Wesen weiss? Wie wirkt es sich auf meine Beziehungen zu anderen aus? Ist es liebevoll oder egoistisch? Bringt es Frieden in mein Herz oder Verwirrung? Führt es zu Freiheit oder Knechtschaft? Dies sind nur einige Parameter, anhand derer wir die Stimmen analysieren.
Der einzige Weg, wie wir die Dinge des Geistes genau sehen können, ist durch den Spiegel des Wortes Gottes (2.Kor 3:18). Das Wort Gottes zeigt uns wie ein Spiegel, wer Gott ist, was wir im Geist haben, was Christus tut und somit was unsere wahre Identität ist. Der auferstandene Jesus, der zur Rechten Gottes sitzt, befindet sich im Bereich des Geistes. Die Worte, die Jesus gesprochen hat, sind Geist und Leben (Joh 6:63). Sein Wort ist nicht für unser Gehirn aufgeschrieben worden, sondern für unser Herz. Es geht nicht um Kopfwissen sondern um Beziehungswissen. Hast du schon gesehen und schmecken können, wie freundlich der Herr ist? Was siehst du Jesus tun?
Je mehr wir Ihn durch Sein Wort kennen, desto leichter wird es, Seine Stimme von unseren Gefühlen oder anderen Stimmen zu unterscheiden. Wir können Seine Stimme hören und erkennen! Wenn wir uns auf andere verlassen, um Gott für uns zu hören, bleiben wir Babys in unserer neuen Identität und werden in unserem Wachstum in Christus behindert. Es mag Momente im Leben geben, wo andere für uns hören, aber dies sollte nie zur Hauptsache werden. Es ist essenziell, dass ich und du täglich persönlich von Gott hören.
Wir beten, dass dieser Beitrag dich segnet und dass du Seine Stimme hören kannst!
Wer sich von seiner eigenen Natur bestimmen lässt, dessen Leben ist auf das ausgerichtet, was die eigene Natur will; wer sich vom Geist Gottes bestimmen lässt, ist auf das ausgerichtet, was der Geist will. Römer 8:5 NGü
Amen!