Wandel, Wachstum und neue Wege
- Johann & Betty
- 3. März
- 5 Min. Lesezeit
Seit dem letzten Blogbeitrag über unser Studentenleben, haben sich viele Dinge um uns herum verändert. Donald Trump ist neuer Präsident von USA und auch in Deutschland wird es einen Wechsel in der Führungsschicht geben. Wir sind ebenfalls deutlich beschäftigter als noch in letztem Jahr. Hier ein paar Erlebnisse und Eindrücke aus den letzten drei Monaten.
Wandel
Unsere Babysitterin hat ihr drittes Kind geboren und für einige Wochen haben wir und die andere Studentenfamilie am Vormittag selbst auf unsere zwei Jungs aufgepasst. Es war grossartig, wie verständnisvoll Charis uns in dieser Situation unterstützt hat. Einfach fehlen geht hier nämlich nicht. Während den letzten 6 Wochen hat jeder von uns wöchentlich mindestens einen Tag, teilweise auch mal zwei Tage, in der Schule gefehlt und den Vormittag mit Elijah und Matteus verbracht. Wir sind so dankbar für die Studentinnen-WG, die uns ihre Wohnung in Woodland Park für die Vormittage zur Verfügung gestellt hat. Das hat die ganze Situation unglaublich erleichtert.
Und dann sind wir umgezogen!
Es ist zwar schon kurz vor Ende des Schuljahres und unserer Zeit hier in Colorado, aber wir haben uns auf die Suche nach einem eigenen Apartment gemacht und eins gefunden, dass gut für uns passt. Warum?
Zeugnis-Zeit von Betty:
Inzwischen bin ich überzeugt davon, dass Gott uns nicht aufgerufen hat, dieses Schuljahr im selben Haus zu leben wie im letzten Jahr. Die Menschen, mit denen wir bisher zusammengelebt haben, haben einen Platz in unserem Herz und sind uns wichtig. Doch in den letzten Monaten hat sich gezeigt, wie unterschiedlich unsere Lebenssituationen aktuell sind. Wir sind die einzigen mit einem kleinen Sohn und unsere Mitbewohner haben andere Bedürfnisse, die absolut berechtigt sind, denen wir jedoch nicht entgegenkommen können. Zu lange haben wir versucht es möglich zu machen und uns damit selbst Probleme geschaffen, die unnötig waren. Johann und ich haben immer wieder darüber gesprochen auszuziehen und uns auch mal nach geeigneten Wohnungen umgeschaut. Ich hatte jedoch nie Frieden darüber, die definitive Entscheidung zu treffen. In den letzten Wochen gab es einige Ereignisse, die mich einfach zu dem Punkt gebracht haben, an dem ich nur noch aufgeben konnte. Und ich musste feststellen, dass ich Gott in dieser Sache nicht zugehört hatte. Mein Verantwortungsgefühl gegenüber unseren Mitbewohnern und auch meine «people-pleasing» Tendenzen, hatten mein Herz verhärtet und ich hatte nicht das Beste für meine Familie im Blick oder ein offenes Ohr für den Heiligen Geist in diesem Bereich. Am Sonntagmorgen sagte ich Johann, dass wir ausziehen sollten (etwas, dass er schon lange wusste). Die Predigt im Gottesdienst sprach so sehr in mein Herz und unser Pastor sagte: «Oft stehen wir vor einem Kampf, aber dahinter liegt der Frieden.» Wir müssen uns dem Kampf aber stellen um dann den Frieden zu erleben. Der fand in diesem Fall in meinem Herzen statt und ich entschied dort, dass ich keinem Menschen verpflichtet bin, ausser meinem Mann und meinem Sohn. Ich will bereit sein, sofort zu gehorchen, wenn Gott uns in eine Situation hinein oder hinaus ruft.

Innerhalb der letzten Woche hat Gott uns eine möblierte Wohnung zur Verfügung gestellt, in der wir bis Mai leben können. Wir haben einen schönen, grossen, eingezäunten Garten in dem Elijah spielen kann. Und wir haben auch schon kurz die Nachbarn von über uns kennen gelernt. Eine sehr nette, junge Familie. Wir freuen uns darauf, was uns in der nächsten Zeit noch erwartet.

Wachstum
Wir lieben das Studentenleben hier. Es bringt Herausforderungen mit sich, in denen wir aber immer wieder erleben dürfen, dass Gottes Hand über uns ist. Für uns gibt es nichts Besseres als zu wissen, dass wir aktuell zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Im Willen Gottes zu leben, hat jeden Bereich unseres Lebens verändert.
Im letzten Jahr sind wir gemeinsam zum ersten Mal auf eine Ehe-Konferenz gegangen. Es hat uns förmlich vom Stuhl gehauen. Und das im positiven Sinne. Einige Themenpunkte waren für uns Auffrischung und taten gut, wieder einmal in Erinnerung gerufen zu werden. Auf der anderen Seite wurden uns auch einige neue geistliche Prinzipen erklärt und mitgegeben. Wahrheiten, von denen wir uns gewünscht hätten, sie schon vor unserer Ehe gehört zu haben. Wieder einmal wurde uns klar, dass wenn wir im Leib Christi über gewisse Themen schweigen oder keine Antworten liefern, wird es die Welt tun!

Seit Beginn dieses Jahres ist Johann fast ausschliesslich mit Projektmanagement beschäftigt. Mitarbeit in Projekten ist ein grosser Bestandteil des dritten Schuljahres. Jeder Student im dritten Jahr hat die Möglichkeit seine von Gott gegebene Berufung in Form von einem Projekt einzureichen. In Johanns Klasse, die aus 94 Studenten besteht, wurden 67 Projekte eingereicht. Von den 67 wurden 24 von einem Komitee aus Dozenten ausgewählt, die eine Präsentation vor der Klasse und dem Komitee halten durften. Anschliessend durften alle Studenten abstimmen, in welchem Projekt sie gern mitarbeiten würden, wobei nur noch 15 Projekte am Ende übrigblieben. Johanns Projektvorschlag wurde gewählt und nun arbeitet er als Leiter mit sechs anderen Studenten daran. Wie ihr euch denken könnt, hat er als Projekt unsere geplante Gemeindegründung vorgestellt. Nun arbeitet das Team daran, dass ausgearbeitete Projekt am Ende vom Schuljahr zu präsentieren und als Abschlussarbeit abzugeben.

Johann hat somit wieder den Sitz als Projektleiter einnehmen dürfen, was zu einem grossen Wandel von unserer Studentenzeit geführt hat. Wieder einmal musste er seine Komfortzone verlassen, was uns abermals neue Wege und Begegnungen beschert, die uns wachsen lassen.
Neue Wege
Eine der wichtigsten Lektionen für die Zeit hier und die Zeit nach unserem Abschluss, durften wir von Elia aus der Bibel lernen.
Die Bibel gibt wenig Hintergrundinformationen über Elia. Es war nicht sein Stammbaum oder seine Ausbildung, die ihn in eine Position von Einfluss und Macht brachte. Elia war ein Niemand, bis er ein Wort von Gott erhielt. Es war die Offenbarung, die Gott ihm gab, die ihn in eine Führungsposition brachte.
Als Elia dem König Ahab die Prophezeiung aussprach, hatte er nicht alle Antworten und vor allem wusste er nicht, was als Nächstes passieren würde. (1.Kö 17:1) Er hatte ein Wort von Gott erhalten und handelte danach und dies, obwohl Ahab die Anbetung des wahren Gottes verboten und die Anbetung Baals eingeführt hatte. Er tötete die Propheten des Herrn und Elia brachte sich selbst in Gefahr, indem er dem Herrn gehorchte und das Wort an Ahab weitergab.
Nachdem Elia das Wort des Herrn überbrachte hatte, sprach Gott zu ihm, wie er ihn schützen und erhalten würde.
Eine der grossen Lektionen, die wir hier lernen können, ist, dass Gott seinen vollständigen Plan nicht sofort offenbart. Er offenbart uns seinen Willen Schritt für Schritt. Nachdem wir den ersten Schritt befolgt haben, zeigt er uns den nächsten. Warum sollte der Herr uns Schritt zwei oder zehn zeigen, wenn wir Schritt eins nicht befolgt haben? Das würde uns nur noch mehr Verantwortung auflegen. Wir versuchen also nicht, den nächsten Schritt herauszufinden, wenn wir noch nicht dem aktuellen Schritt gehorsam gewesen sind und ausgeführt haben.

Von Elia lernen wir auch, dass die benötigte Versorgung Gottes dort ist, wo Sein Weg lang führt. Gott rief Elia zum Bach Krit, wo er von Raben versorgt wurde. Elia erlebte sein Wunder nicht dort, wo er war, sondern dort, wo der Herr sie zur Verfügung stellte. Anschliessend ging es für ihn weiter zu einer Witwe, die auch schon den Auftrag hatte, Elia zu versorgen. Gottes Versorgung kommt oft auf ungewöhnlichen oder neuen Wegen, die er uns anbietet. Wir müssen offen bleiben für sein Reden und nicht unsere eigenen Wege einbauen oder stecken bleiben in einem Umstand, der für uns komfortabel scheint. Gott lässt uns in unseren Situationen nicht hängen. Wenn wir mit Ihm connectet bleiben und gehorsam sind, können wir die Versorgung Gottes in jeder Hinsicht erwarten.

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