Obwohl mir die Zeit fast zu kurz erschien und wir durch einige Herausforderungen gingen, war sie nicht vergeudet. Ein kurzer zusammenfassender Blog reicht nicht aus, um die Lektionen, die ich lernen durfte, und die praktischen Wahrheiten, die mir vermittelt wurden, zu beschreiben.
Schon während meinem Elektrostudium in der Schweiz habe ich erfahren, dass man viele praktische Dinge aus dem Alltag nicht in der Schule lernen kann. Das bezieht sich auch auf den Dienst. Dieses Praktikum gab mir die Möglichkeit, das Theologische mit dem Praktischen zu verbinden. Ich hoffe, dass dieser Beitrag zeigt, wie vorteilhaft es ist, ein Praktikum in seinem berufenen Dienst zu absolvieren und von erfahrenen, weisen und gottesfürchtigen Menschen persönlich betreut und gelehrt zu werden.
Zunächst einmal möchte ich anerkennen, dass ich in den vergangenen Monaten viel von den Pastoren des RVFM gelernt habe, die mir als Mentoren zur Seite standen. Diese Männer waren immer bereit, mir zu helfen, wo sie nur konnten. Ich freue mich darauf, in meiner Beziehung zu ihnen weiter zu wachsen, auch wenn mein Praktikum bereits beendet ist.
Sitzungen
Nahezu wöchentlich nahm ich an den Gebetstreffen des RVCC (der Gemeinde während meines Internships) und all der Gebetstreffen der Pastoren von RVFM sowie den wöchentlichen Mitarbeitertreffen und Veranstaltungen teil. Jede Woche begleitete ich Pastor Jon zu den persönlichen Treffen der Pastoren, wo über Erfolge und Probleme berichtet wurde. Am Montagabend gingen Betty oder ich abwechselnd zu den Treffen der jungen Erwachsenen (>18 Jahre). Und dann besuchte ich hin und wieder auch eine Kleingruppe aus selbstständigen Unternehmern unserer Gemeinde, die ein Buch studierten und Erkenntnisse teilten.
Auch Teil meines Internships war das MTC am Mittwochabend (Ministry Training Center).
Das MTC ist eine Schule zur Ausbildung von Leitern, die ihre Ortsgemeinde und neue Gemeindegründungen im Rahmen von RVFM unterstützen. Beim MTC wurden die einzelnen Bereiche einer Gemeinde beleuchtet. Jede verantwortliche Person hielt während 1x50min oder 2x50min ein Vortrag über die Vorgehensweise des jeweiligen Bereiches. (Dies war neben meiner persönlichen Zeit mit Pastor Jon einer meiner Lieblingsteile des Internship.)
Dienst- und Leitungsaufgaben
Im Verlauf des Internship wurden mir mehr Dienst- und Leitungsaufgaben anvertraut. Zu Beginn wurden alle Interns in Gruppen aufgeteilt und arbeiteten zusammen den Start der jeweiligen VBS aus. Nachdem die Planung und Organisation gemäss den Rahmenbedingungen abgeschlossen und die VBS gestartet hatten, arbeiteten wir wöchentlich weiter an der Feineinstellung der Abläufe und Ideen. Auch das Evangelisieren war ein grosser Teil dessen.
In den Sonntagsgottesdiensten durfte ich nahezu alle Spendenaufrufe durchführen, denen jeweils ein kurzer Input voranging. Und an den wöchentlichen Sitzungen wurde mir häufig die Möglichkeit gegeben, Zeugnisse zu teilen. Während dem Jugend-Camp war ich ausserdem täglich als Ansprech- und Gebetspartner eingesetzt. Auch hier wurde mir die Möglichkeit gegeben Zeugnis abzulegen. Ich bekam das Vertrauen, an zwei Sonntagsgottesdiensten mit Predigten zu dienen.
Was ich gelernt habe
Wenn ich gefragt werde, was das Beste an meinem Praktikum war, sage ich gerne: „Sitzen, Zuschauen und Fragenstellen“. Obwohl das Praktikum eine Menge „Arbeit“ beinhaltete, hat mich die Möglichkeit, zu sehen, wie die Arbeit in der örtlichen Gemeinde abläuft, am meisten geprägt.
In diesem Sommer habe ich mehr über die Liebe und Fürsorge gelernt, die ein Pastor natürlich gegenüber seiner Gemeinde haben sollte. Pastor Jon ist ein grossartiges Beispiel dafür und lebt aus, was er predigt. Es war gut mitzuerleben, wenn Theologie in der Ortsgemeinde diskutiert, gelehrt und praktiziert wird. Ich konnte miterleben, wie Pastor Jon unter stressigen Bedingungen treu diente, während er seine Familie im Gleichgewicht hielt und täglich Zeit dafür einplante. Das gab mir Klarheit, was eine gesunde Kirche ist und wie ein Pastor der Ortsgemeinde dient.
Das Praktikum hat mir Gelegenheiten geboten, biblische Dinge anzuwenden, über die ich längere Zeit meditiert hatte, die Lehrfähigkeit zu üben und die Treue im Dienst zu demonstrieren. Es gab mir ausserdem die Möglichkeit, mehr Reife im Leben dazuzugewinnen. Jede Möglichkeit, die mir gegeben wurde, nutzte ich um zu beobachten, wie sie beteten, lachten und anstehende sowie schwierige Fälle behandelten.
Schlussworte
Wenn ich jetzt auf meine Erfahrungen zurückblicke, ist mir klar, dass dieses Praktikum, das erreicht hat, was es erreichen sollte - und noch viel mehr. Schon vor dem Praktikum war es mein Gebet, dass Gott mich brauchen kann, wo auch immer er möchte. In vielen Bereichen durfte ich wachsen und durch den praktischen Teil auch viele geistliche Dinge zusammenbringen.
Vielen Dank, Pastor Jon, für die Möglichkeit ein Teil von deiner Vision sein zu dürfen. Wenn ich daran denke, was es braucht um dieses Internship-Programm zustande zu bringen, Beziehungen zu knüpfen und Möglichkeiten zum Lernen, zur Übernahme von Verantwortung und zur Führung zu schaffen, lässt mich dies mit viel Dankbarkeit zurückblicken. All dies erfordert Zeit und Organisation, die von den täglichen Bedürfnissen der Gemeinde abgezogen wird. Vielen Dank für die investierte Zeit in unser Leben.
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